Die Orgel wurde ursprünglich von Johann Lachmayr, Linz für die Stiftskirche Engelszell, OÖ erbaut, wo sie im historischen Chrismanngehäuse zur Aufstellung kam. Im Zuge eines barockisierenden Neubaus in Engelszell durch die Firma Kögler wurde das Werk ohne Gehäuse nach Rauris abgegeben, wo es eine pneumatische Orgel ersetzte. Da zu diesem Zeitpunkt die um 1948 durch Carl Bindig, Thalgau neobarock umgebaute Mauracherorgel der Salzburger Ursulinenkirche durch Umnutzung des Gebäudes nicht mehr in Betrieb war und man dem Instrument keinen Wert zugestand, wurde deren Gehäuse für die Aufnahme der Lachmayrorgel nach Rauris abgegeben. Beide Teile wurden dort 1996 (Einweihung am 16.11.1996) von Fritz Mertel jun., Salzburg-Gnigl zusammengebaut. Es handelt sich um die einzige Lachmayr-Orgel im Gebiet der Erzd. Salzburg. Aufgrund der Position des Spieltischs im Klangschatten ist die Orgel für den Spieler*in nur relativ indirekt hörbar. Das leiseste Register der Orgel ist die Dolce 4'. Das Cornett im 2. Manual hat Mixturcharakter und ist realtiv kräftig. In der Zierleiste oberhalb des dritten Manuals befinden sich zwei funktionslose Kollektivzüge. Die Mitnehmer der Züge an den Einschaltwellen im Spieltisch sind vermutlich 1996 im Zuge der Aufstellung in Rauris entfernt worden. Die Kegelhubleisten Lachmayrs sind nicht drehbar angeordent, sondern werden durch einen Stecher mittig in ihrer Gesamtheit gehoben. Siehe die Fotos. Dasselbe Kegelhubsystem wandte auch kurzzeitig Albert Mauracher z.B. in Embach 1887 im 2. Manual oder noch J. M. Kauffmann im Wiener Stephansdom 1960 an. Der große Nachteil zu den in der Regel drehbaren Kegelhubwellen besteht darin, dass eine viel größere Masse bewegt werden muss. Die Traktur ist daher überaus zäh, bzw. schwergängig, als es sonst bei einer Kegelladenorgel dieser Größe der Fall wäre. Das Werk ist derzeit (2019) von Schimmel befallen und offenbar bereits seit Jahren nicht mehr gestimmt worden. Der Oktavbass 8' lässt sich zudem nicht abschalten. Eine Überholung ist dringend notwendig.